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Doorman diese Suite wohl aus eigenen Mitteln eingerichtet oder
ob er da etwas gedreht hatte?
Flottenadmiral Xavier Rijn van Doorman selbst war ein nicht
minder spektakulärer Anblick. Dieser Mann war vom Scheitel
bis zur Sohle, von seiner weißen, sorgfältig frisierten Mähne
über den unerschütterlichen Blick und sein ausgeprägtes Kinn
bis hin zum eindrucksvollen Brustkasten, ein geborener
Kommandeur. Einem Anführer wie ihm folgten Menschen sogar
durch das Tor zur Hölle. Nach den ersten zehn Minuten ihrer
Unterhaltung war sich Sten ziemlich sicher, daß die meisten von
ihnen auch dort enden würden.
Man konnte über van Doorman - wie schon über so viele
andere Offiziere in all den Jahrhunderten vor seiner Zeit - ohne
weiteres sagen, daß er nicht geneigt war, sich den Tag durch
einen einzigen originellen Gedanken ruinieren zu lassen.
Trotzdem entsprach er genau dem Bild eines Anführers:
jederzeit in der Lage, vor einem Parlament eine flammende
Rede zu halten, jeden besorgten Politiker zu beruhigen, trittfest
auf jedem gesellschaftlichen Parkett - und total unfähig, eine
Flotte zu befehligen. Eine Flotte, von der Sten wußte, daß sie
schon in wenigen Tagen die erste Verteidigungslinie in einem
ausgewachsenen Krieg sein konnte.
Van Doorman war ein überaus höflicher Mensch, der sich
sehr versiert im Minenfeld der sozialen Beziehungen bewegte.
Er mußte Stens Akte durchgelesen haben, bevor er Sten
hereinrufen ließ. Ganz bestimmt machten ihn die Angaben zu
Stens vorigem Einsatzgebiet neugierig; ein Commander im
Palast des Imperators selbst, der Kommandeur der Gurkha-
Leibgarde seiner Hoheit.
Van Doorman war stolz darauf, schon mehrfach bei den
Feierlichkeiten zum Empire Day auf der Erstwelt geweilt zu
haben; einmal war er sogar dem Imperator im Rahmen einer
Massenveranstaltung zur Ordensverleihung persönlich
vorgestellt worden.
»Ich bin sicher, Commander«, sagte van Doorman, »daß Sie
uns hinsichtlich der neuesten gesellschaftlichen Gepflogenheiten
rasch auf die Sprünge helfen werden. Hier in den Randwelten
sind wir ein wenig ab vom Schuß.«
»Ich werde es versuchen, Sir ... Aber meine Aufgaben hatten
nur sehr bedingt mit höfischer Etikette zu tun.«
»Ach, ich bin sicher, daß meine Frau und meine Tochter
Ihnen schnell beweisen werden, daß Sie mehr wissen, als Sie
denken.«
>Na prima. Jetzt muß ich mich noch mit der ganzen Familie
gutstellen
»Sie werden bald herausfinden, Commander, daß der Dienst
hier draußen höchst interessant sein kann. Bei diesem herrlichen
Klima, und weil wir uns alle so elend weit von zu Hause
aufhalten müssen, nehmen wir es mit dem Dienstplan nicht ganz
so ernst.«
»Sir?«
»Sie werden sehen, daß Sie den Großteil Ihrer
Verpflichtungen während der 1. Wache erledigen können. Da
ich nicht möchte, daß meine Offiziere sich im Dienst langweilen
- Langeweile bringt einen stets auf dumme Gedanken -,
kümmere ich mich darum, daß mir für die notwendigen
diplomatischen Dienste hier draußen qualifizierte Offiziere zur
Verfügung stehen.«
»Ich glaube, ich verstehe nicht recht...«
»Oh, es gibt jede Menge Bälle ... Verpflichtungen auf einigen
der unwichtigeren Planeten. Außerdem haben wir unsere
eigenen Sportmannschaften, die sehr erfolgreich gegen die
besten Auswahlteams unserer Siedler antreten. Ich bin auch
davon überzeugt, daß der Dienst allein meine Männer zu
schlechten Offizieren macht. Ich gestatte meinen Offizieren
lange Urlaube - es gibt hier einige Kreaturen, die sich
hervorragend für die Jagd eignen. Wir heißen jeden herzlich
willkommen, der sich für diese Art von Freizeitvergnügen
begeistert.«
Ȁh, Sir, da ich brandneue Schiffe zugeteilt bekommen habe,
sehe ich vorerst wohl keine Möglichkeit für derartige Dinge.«
»Ich habe eine Nachricht mit der Anfrage um absolute
Kooperation erhalten. Das versteht sich von selbst. Ich kümmere
mich darum, daß Sie einige kompetente Offiziere zugeteilt
bekommen, die alles nach Art des Hauses in die Wege leiten.«
An diesem Punkt hätte Sten wohl Dankbarkeit und
Zustimmung ausdrücken sollen. Doch sein Mundwerk folgte
wie immer eigenen Regeln.
»Vielen Dank, Sir, aber ich muß trotzdem passen. Ich fürchte,
ich habe vorerst genug mit den neuen Schiffen zu tun.«
Als er sah, wie sich van Doormans Gesichtsausdruck
versteinerte, verfluchte sich Sten insgeheim.
Van Doorman nahm ein Fiche vom Schreibtisch und schob es
in einen Betrachter. »Richtig. Die Schiffe. Ich bin ganz offen zu
Ihnen, Commander. Ich stand der Theorie dieser taktischen
Einsatzschiffe schon immer mehr als skeptisch gegenüber.«
»Sir?«
»Aus mehreren Gründen. Zunächst einmal sind sie sehr
kostspielig im Unterhalt. Zweitens verlangen sie einen sehr
erfahrenen Offizier und eine nicht weniger erfahrene
Mannschaft. Diese beiden Bedingungen bedeuten, daß Männer,
die auf größeren Schiffen dienen, sich für diese Rennboote
melden müssen. Das ist unfair gegenüber Kommandeuren
weniger romantischer Fahrzeuge, denn Männer, die eigentlich
Maate oder Erste Offiziere werden sollten, bleiben simple
Gefreite. Es ist auch diesen Freiwilligen gegenüber unfair, da sie
nicht die ihnen gebührende Aufmerksamkeit und Beförderung
erhalten. Außerdem gibt es noch das Sicherheitsproblem. Mich
kann niemand davon überzeugen, daß der Dienst auf einen Ihrer,
ähmm, Moskitoboote so sicher sein kann, wie eine Fahrt auf der
Swampscott.«
»Ich wußte nicht, daß wir bei der Flotte dienen, um es sicher
und bequem zu haben, Sir.« Sten war sauer.
Ebenso van Doorman, auch wenn sich das nur durch eine
leichte Rötung um seine Schläfen andeutete. »Unsere Ansichten
scheinen überhaupt sehr voneinander abzuweichen,
Commander.« Er erhob sich. »Vielen Dank für Ihren Besuch
und Ihre wertvolle Zeit, Commander Sten. Ich fand unsere
Unterhaltung überaus interessant.«
Interessant? Unterhaltung? Sten erhob sich und nahm
Habachtstellung ein. »Eine Frage noch, Sir?«
»Aber gewiß doch, junger Mann.« Van Doormans Stimme
klang wie Packeis.
»Wie gehe ich am besten vor, um meine Schiffe zu [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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